Afrika 2021: Das sind 55 Länder, die weitestgehend abgehängt sind vom ökonomischen und sozialen Fortschritt der restlichen Welt. Der Unternehmer Martin Schoeller sieht Europa und Afrika als „Schicksalsgemeinschaft“ und fordert eine neue Agenda.
„Wenn es Afrika nicht besser geht, wird es uns bald schlechter gehen“, sagt der bayerische Familienunternehmer, der sich seit vielen Jahren mit Fragen globaler Entwicklungen beschäftigt. Die europäische Haltung dem afrikanischen Kontinent gegenüber erfordert aus seiner Sicht einen radikalen Paradigmenwechsel: Nicht helfen, sondern investieren, lautet für Martin Schoeller das Gebot der Zukunft. In dem Konzept, das er für eine gemeinsame Zukunft beider Kontinente „auf Augenhöhe“ entwickelt hat, verknüpft er den Aufbau von Infrastruktur mit der sozialen Frage, mit fairen Löhnen und sozialen Sicherungssystemen.
Investitionen, Wachstum und steigender Wohlstand müssten bei denen ankommen, die dessen dringend bedürfen. Als gemeinsamer Wirtschaftsraum könnten Afrika und Europa im geopolitischen Wettbewerb ein Gegengewicht zu Amerika und China darstellen. Natürlich sei das alles noch eine kühne Vision, sagt Martin Schoeller, und der Weg in einigen afrikanischen Ländern ohne Frage noch weit. Aber Bedenken lässt er nicht gelten. Als Spross einer weit verzweigten Unternehmerfamilie weiß er: Mut wächst mit dem Beginnen.
Originalquelle: WDR, Redaktion: Moritz Folk