Für die Energiewende muss Deutschland große Speicherkapazitäten aufbauen. Mit der Green Energy Storage Initiative (GESI) wollen wir hierzu einen signifikanten Beitrag leisten – und bis zu fünf Millionen Tonnen CO2 sparen. Pro Jahr.
Solar- und Windenergie spielen eine zentrale Rolle bei der grünen Transformation. Doch was, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint? Um auch während „Dunkelflauten“ Versorgungssicherheit zu gewährleisten, sollen in Zukunft bis zu 50 „Spitzenlast“-Gaskraftwerke bereitstehen, um bei Bedarf einzuspringen.
Das wäre nicht in diesem Ausmaß notwendig, wenn wir schneller als geplant signifikante Speicherkapazitäten aufbauen: Großbatterien können überschüssigen Strom speichern, den Solar- und Windparks in sonnigen und windigen Phasen produzieren – und bei Bedarf ins Netz einpeisen. Das bietet große Chancen:
- Weniger Stromverlust: Schon jetzt geht im großen Stil grüner Strom verloren, weil die Produktion immer wieder gedrosselt oder gestoppt werden muss, um das Netz vor Überlastung zu schützen.
- Geringerer Gasverbrauch: Der Bedarf an Gaskraftwerken und -importen aus dem Ausland würde sinken – und damit auch die CO2-Emissionen sowie die Abhängigkeit von dem Ausland.
- Sinkende Strompreise: Die optimierte Nutzung von grünem Strom und der niedrigere Importbedarf hätten einen dämpfenden Effekt auf die Strompreise. Zudem müsste weniger Erneuerbare Energien zugebaut werden.
Grünstom-Speicher statt Reaktor-Ruinen
Mit der Green Energy Storage Initiative (GESI SE), die wir im Dezember offiziel ins Leben gerufen haben, wollen wir binnen zehn Jahren Großbatterien mit einer Speicherkapazität von insgesamt 20 Gigawatt pro Stunde (GWh) installieren – vor allem an früheren Atom- und Kohlekraftwerk-Standorten. Dort ist die nötige Infrastruktur vorhanden, insbesondere Netzanschlüsse und Umspannwerke.
Zur Einordnung: Insgesamt braucht Deutschland bis 2030 rund 100 GWh an Batteriespeicherkapazität, wie das Fraunhofer-Institut für solare Energiesysteme berechnet hat. In ihrer Studie kommen die Experten zu dem Ergebnis, dass der Aufbau von Kapazitäten an Kraftswerksstandorten sinnvoll ist. In Summe ließen sich durch das GESI-Programm bis zu fünf Millionen Tonnen CO2 einsparen – Jahr für Jahr.
Das prognostizierte GESI-Investitionsvolumen beträgt mehrere Milliarden Euro, die weit überwiegend von privatwirtschaftlichen Akteuren und institutionellen Investoren stammen sollen. Sie tragen damit das wirtschaftliche Risiko; die öffentlichen Haushalte werden allenfalls in sehr geringem Umfang belastet.
Unternehmer & Manager: Wer hinter GESI steht
Angesichts der Bedeutung von Speichern für die Energiewende erscheint es aber sinnvoll, Großspeicher in die Förderlandschaft einzubeziehen, Genehmigungsverfahren zu beschleunigen und Investoren ein Instrument zur Risikoabsicherung anzubieten – zum Beispiel über „Contracts for Difference“. Eine solche politische Flankierung würde dem Bau von Großbatterien einen starken Schub geben.
Für den Verwaltungsrat von GESI konnte ich hochkarätige Mitstreiter gewinnen: den früheren Telekom-Vorstand Walter Raizner (GESI-Chairman & CEO), den ehemaligen BCG-Deutschland-Chef Peter Strüven, den langjährigen Munich-Re-CEO Nikolaus von Bomhard und Jens Wegmann (Ex-Chef von Siemens Industry Solutions).
Regelmäßige Informationen über unsere Batterieprojekte gibts auf unserer Webseite sowie auf unserem LinkedIn-Kanal.