Vortrag vor mehr als 900 Logistik-Experten in Wien, die einer Einladung der BVL Bundesvereinigung Logistik Österreich gefolgt waren.

Meine Rede auf dem traditionsreichen 38. Logistik Dialog in Wien habe ich genutzt, um dafür zu plädieren, Biofuels aus Afrika zum Pfeiler einer vernünftigen Energiewende zu machen. Denn damit können wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: den Weg zur Klimaneutralität beschleunigen und die Chancen unseres Nachbarkontinents Afrika erhöhen, wirtschaftlich aufzuholen.

Ich bin überzeugt: Der Export von Biokraftstoffen aus Afrika kann ein wesentliches Element einer afrikanisch-europäischen Energiepartnerschaft werden – nicht im Sinne von Ausbeutung oder zu gut gemeinter Förderung, sondern als Win-Win-Kooperation mit großen Vorteilen für beide Seiten.

Um die Größenordnungen zu verdeutlichen: Bei Biofuels geht es allein in Europa um ein Potenzial von mehr als 300 Millionen Tonnen pro Jahr (für Flugzeuge, Schiffe, Lkw und Pkw). Liegt der Preis bei einem Euro pro Liter, reden wir also über 300 Milliarden Euro – Jahr für Jahr. Dieses Geld geht heute vor allem in den arabischen Raum. Stellen wir uns vor, es würde Afrika zugute kommen.

Wer Teller-Tank-Konflikte fürchtet, sollte über den Tellerrand schauen

Afrika hat genug freie und geeignete Flächen und optimale klimatische Voraussetzungen, um genug Biokraftstoffe für sich selbst und Europa zu produzieren – und zwar ohne, dass dies zulasten der Nahrungsmittelproduktion geht. Denn innovative Ansätze, vor allem mit Pflanzenresten und Algen, machen die Tank-oder-Tellerdebatte schon bald obsolet.

Angesichts dieser Chancen gilt es, Innovationen voranzutreiben statt sie zu blockieren. Doch leider ist einer Art Dogma gegen Biokraftstoffe zu beobachten, besonders bei den Grünen (wie unter anderem der erste Entwurf für das Heizungsgesetz gezeigt hat). Fast scheint es, als dürfe es Bio-Fuels nicht geben, das wäre zu einfach. Dann könnten ja die meisten Verbrenner weiter fahren.   

Wir alle, auch und gerade in der Logistik-Branche, sind aufgerufen, dieses hochproblematische Dogma (und weitere kollektive Irrtümer) zu hinterfragen . Sonst werden wir leichtfertig große Chancen zu verschenken – fürs Klima, für unsere eigene Wirtschaft und für Afrika.

Eine Zusammenfassung meines Vortrags finden Sie hier: https://www.linkedin.com/feed/update/urn:li:activity:7068864092140167168/

2 Gedanken zu „Biokraftstoffe: Große Chance für Afrika und Europa“

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