Der Aufstieg Chinas befeuert das Narrativ, dass autokratische Systeme für breiten Wohlstand sorgen können. Höchste Zeit für fundierte Debatten über Demokratie und Wirtschaft.

Das Zentrum Liberale Moderne und die WirtschaftsWoche haben in diesem Jahr den Essaypreis „Demokratie und Wirtschaft“ ausgerichtet: Eine hochkarätig besetzte Jury (Jan-Jonathan Bock, Ralf Fuecks, Karen Horn, Dieter Schnaas) hat im Oktober herausragende Texte zu dem Thema prämiert. Herzlichen Glückwunsch an die Preisträger Marius Drozdzweski, Justus Enninga, Carsten Lotz und Nikolai Ott.

Ich gehöre zu den Sponsoren des Preises, weil mich das Thema schon lange umtreibt. Und ich bin überzeugt: Das europäische Modell – liberale Demokratie & soziale Marktwirtschaft – ist autokratischen Systemen überlegen. China hat erstaunliche Erfolge im Kampf gegen die Armut vorzuweisen, stößt jedoch inzwischen erkennbar an Grenzen.

In der EU haben wir dagegen bereits bewiesen, dass unser Modell breiten Wohlstand schaffen kann. Das ist eine große Chance im geopolitischen Systemwettbewerb – gerade mit Blick auf Afrika: Statt mit erhobenen Zeigefingern von „europäischen Werten“ zu reden, sollten wir faire Angebote machen, damit Entwicklungsländer an unserem Wohlstand partizipieren können (Handel, Infrastrukturkredite).

Anders formuliert: nicht Demokratie fordern, sondern Wachstum fördern – und auf diese Weise die Vorteile unseres Modells stärker ins Blickfeld rücken.

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