Statt Waren aus den USA sollte Europa lieber die Dienstleistungen der Big-Tech-Unternehmen ins Visier nehmen – und dadurch digitale Souveränität, technologische Unabhängigkeit und Innovationskraft stärken.  

Auch wenn die USA voraussichtlich für 90 Tage auf weitere Zollerhöhungen verzichten: Die Unsicherheit bleibt, und schon der Status Quo macht etlichen Unternehmen das Leben schwerer. Die EU-Kommission tut dennoch gut daran, nicht 1:1 mit Gegenzöllen reagieren, sondern wohlüberlegt vorzugehen. Dabei sollte sie vor allem ein Ziel verfolgen: die technologische Unabhängigkeit, die Datenhoheit und damit die Innovationskraft in Europa stärken. Mein Vorschlag:

Erstens: Wenn Unternehmen sensible Daten-Dienstleistungen in Europa erbringen wollen, sollten sie künftig verpflichtet sein, ihren Hauptsitz in einem Land zu haben, das Grenzen anerkennt.

Diese Voraussetzung erfüllen die Vereinigten Staaten nicht, solange sie ihre Ambitionen hinsichtlich Grönland und Kanada nicht deutlich und nachhaltig zurücknehmen. Das dürfte in den nächsten vier Jahre vermutlich nicht passieren.

Zweitens: Wer als Daten-Dienstleister seinen Hauptsitz nicht in einem Land hat, das Grenzen anerkennt, sollte in Zukunft eine EU-Sonderabgabe zahlen (z. B. auf den Umsatz in Europa). Das beträfe insbesondere US-Tech-Unternehmen wie Amazon oder Alphabet.

Das Geld könnte dem EU Haushalt zugutekommen; zugleich würden wir auf diese Weise  die technologische Unabhängigkeit und Innovationskraft in der EU stärken. Darüber hinaus sollten wir meines Erachtens keine Zölle erheben und stattdessen günstige Importe als Wettbewerbsvorteil nutzen.

Das ultimative Ziel ist die europäische Datenhoheit zum Erhalt von Frieden in Freiheit.

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